making of
am
Schneidepult "Geruch der alten Geigen":
Ebenso wichtig wie der fertige Film sind für mich die Begegnungen, die dadurch ausgelöst werden. Ich lerne Menschen kennen und Persönlichkeiten, welche bei mir starken Eindruck hinterlassen und für lange Zeit Freunde bleiben. Wenn ich Erlebnisse aufzähle besteht die Gefahr, dass andere zu wenig gewichtet werden und das wäre ungerecht. Betrachte deshalb diese Beispiele als spontan gewählt:
Das
berühmte Pizzaessen nach dem Dreh :-)
Sollte ein Film beim Publikum weniger
gut ankommen, bleiben
immer noch die schönen Erinnerungen an das "Making Of" -
jedesmal anders, jedesmal viel zu erzählen. Zum Beispiel beim
Film "Warten" (Arbeitstitel) nach einer Geschichte von Diana
Mandel (D).
Zwei tolle Schauspieler/in, welche sich per
Zufall im Park am See treffen.
Auf einem Platz am See, wo kein Zutritt für Auto's war - als hiess
es: Fussweg mit dem ganzen Equipment - Kamera's, Stative, Mik,
Catering... Wir wurden belohnt mit schönstem Wetter -
und wieder etwas zurückgebunden im Ton, weil die es in den Bäumen
gerauscht und im See geplätschert hat. Dass dann auch noch
Militärflugzeuge aus Meiringen gestartet und über uns geflogen sind,
war schon etwas mühsamer. Das ist einer der Unterschiede zwischen
Profi und "nicht professionellem" Filmemachen: Das Fernsehen
hätte sich bestimmt beim Kommandanten im Militär gemeldet und
Flugruhe verlangt :-)
Soll mir
jemand sagen,
dass die Pausen mit Zwischenverpflegung beim Filmset nicht wichtig
sind :-)
Schauspieler, Kameraleute,
Organisation.... alles gemütlich beisammen
Oben: Die Berner Tanzmusik zwischen den Filmaufnahmen
voller Freude ein ganz spontanes Musikstück.
Unten: Ein Stück zu Dritt mit origineller Zusammenstellung.
Sonntag und dritter Drehtag zum Coming-Out Film (Szenen aus Gasel - August 14)
Zweiter Drehtag zum Coming-Out-Film (Szenen am Murtensee - August 14)
Vorbereitungen zum Dreh (Coming Out - als Arbeitstitel) bei Familie Dummermuth in Belp (August 2014)
Ein Bild aus meinem "Filmraum" - wo ich mehr
Zeit verbringe mit schneiden und vertonen als mit der Kamera bei
Aufnahmen. Diese Arbeit ist nicht zu unterschätzen.
Mystische Herbststimmung auf dem Hinterarni:
Der Film ist fertig, Première
war am 6.
Juli 2013 mit anschliessenden öffentlichen Vorführungen. Wir
begleiten 7 Hirte/ Älpler/ Bauern bei ihren Arbeiten und sind
beeindruckt von ihrem einfachen Leben in grösster Zufriedenheit. Das
Filmteam ist jederzeit willkommen, es wird organisiert, mitgetragen,
eingeladen.. hier sind die Leute noch "ge-erdet". Wäre schön,
wenn das anderenorts auch so wäre.
Der Film dauert 60 Minuten und ist als DVD zu kaufen.
Haltestelle für die Seele: Eindrückliche Gespräche im Frauenkloster Baldegg mit späterer Filmpremière vor 300 Personen im Beisein des Nuntius der Schweiz und einer Vertretung der Schweizer Garde aus Rom.
Solo für 4: mit meinen beiden Grosskindern Tim und Ben die damals nicht begriffen, weshalb sie an einem Nachmittag 4x ins Bett mussten um gleich wieder aufzustehen (Szenenwiederholungen..)
Einmal im Leben: Die Aufgabe von Hälmu, dem Bauern, war einfach. Ich sagte ihm: Lauf mit deinem Koffer einfach soweit, bis wir uns nicht mehr sehen, dann drehst du um und kommst zurück. Ein paar Mal dauerte es 10 Minuten bis er merkte, dass er schon viel zu weit war..
Rosenzeit: mit dem (für mich ungewöhnlichen) Casting: Ich suchte ein homosexuelles Paar und fand mit Hubi und Beni Freunde über Jahre. Noch heute schmunzeln wir über die Szene mit dem aufsteigenden dunklen Rauch, weil eine Brotscheibe im Toaster steckenblieb.
Zeitreise: Für die ersten Aufnahmen am See suchte ich eine Frau im 8. Monat schwanger. Irène sagte spontan zu - jedoch wollte das Wetter nicht mitmachen. Wir mussten die Aufnahmetermine mehrmals wegen Regen verschieben. Regula wollte unbedingt am Freitag, weil sie fürs Filmen schulfrei bekam. Dann, irgendwann klappte alles, Wetter, Aufnahmen - und am Tag danach war der Kleine schon auf der Welt ! Glück muss man (auch) haben..
Die Beichte: Ich suchte für 10 Sekunden einen Kommissar, suchte nicht weit und spielte ihn selber. Damit ergab sich eine Szene mit meinem Brüetsch, was eigentlich unmöglich ist und nie gut endet. Nach 17 infolge Lachen missratenen Szenen machten wir Pause, nach weiteren 6 brachen wir ab und versuchten die Szene am nächsten Tag. All die "nicht brauchbaren" Szenen habe ich in einem separaten Kurzfilm zusammengefasst ("Klappe 16").
ARCHIV:
Gedanken bei der Produktion von "Bergluft"
17.12.11 Die Version vom 14.11. war noch nicht alles.. Am Wettbewerb hat sich gezeigt, dass es zuviele Schwachstellen am Ton ergeben haben. Also nochmals von vorne: Claudia und Mark sind zum Synchronisieren angetreten und haben ihre Sache bestens gemacht - ich habe ihnen die Schauspiel-ausbildung angemerkt. Also nochmals Stunden und Tage dahinter - aber jetzt ist fertig: Die DVD ist kopiert und für das zentralschweiz.Filmfestival verschickt - endlich ! Bei mir ist im Moment die Luft raus - jetzt geht es ein paar Wochen, dann Start zum nächsten Projekt. Nun wird gewechselt, von Casablanca zu Edius !
14.11.11 Der erste Wettbewerb für Bergluft - grossen Dank an alle - am Schluss auch noch an Paul Wirth, der sich in bewunderwerter Ruhe mit meinem Ton beschäftigt hat. Da hat es ein Filmschul-Team oder eine Crew vom TV schon einfacher. Die kommen mit mindestens 6 Personen, da wird Ton, Kamera, Licht, etc. alles separat gemacht - ich bin quasi eine "Einmannshow" und froh, wenn andere mal mithelfen..
23.10.11 Yeeeeh -
Bergluft ist fertig - wenigstens fast...
Der Film ist im Rohschnitt fertig, der Ton bringt noch ein paar
Probleme (wägem Casablanca..), aber es reicht für die erste
Wettbewerbseingabe.
Danke an alle, die mitgeholfen haben, ob im Vordergrund oder
Hintergrund.
28.9.11 Jetzt ist alles soweit zum schneiden: Schämpu hat mir sein Casablanca geliehen und Jörg Fritschti den .mov ProRes "übersetzt" in ein Format, das auch eingelesen werden kann. Nun sitze ich vor einem Haufen Bilder, suche die Reihenfolge und die besten Schnitts. Heute ist auch der Titel geboren (Idee von Claudia): Bergluft richtig passend zum Thema...
Ende August 11 = der Film ist gedreht, alles
im Kasten (also ein tolles Gewitter
könnte ich noch gebrauchen). Aber von Filmschnitt ist noch keine
Rede.. Mein
Casablanca ist zwar zurück, kann jedoch mit .mov-res. nicht umgehen. So
mache ich
zwei dringende Werbeaufträge fertig und suche im September eine
Lösung.
Mein Ziel wäre schon, den "Alp"film bis Ende Oktober fertig zu
haben. Da ist
die erste Wettbewerbseingabe..
7.8.11: Es scheint zu klappen - fehlt
noch das Wetter. Die Alphütte ist ausgewählt
und heute haben Gespräche mit den Schauspielern stattgefunden. Es
lebe die Alp
(wobei "die Alp" ist nur der Arbeitstitel). Fehlt noch die
Drehbewilligung vom
Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken - aber ich bin guten Mutes!
13.8.11: Hotel VJ hat "nur bedingt" ja gesagt, ohne jede
Begeisterung: Filmen ja,
aber im Hinterzimmer und ohne Personal und nur zu einer bestimmten
Zeit. Ich
fühle mich dabei nur geduldet - habe abgesagt, ich werde eine
Hotelreception
finden, die das mit Freude macht..
14.8.11: Bleibt die Frage: ab wann kommt das Gewitter? Wir
brauchen es, aber
doch "nicht zu früh..." Ich weiss, Wunschträume...